Ein ehrliches Statement von offen-gesprochen.at
Wenn du regelmäßig auf offen-gesprochen.at liest, ist dir vielleicht schon aufgefallen: Manche Beiträge sind sorgfältig gegendert, andere wiederum nicht. Und das hat einen ganz einfachen Grund – und der ist definitiv nicht ideologisch, sondern menschlich.
Wir gendern bewusst, weil Sprache Realität formt. Weil wir alle Menschen ansprechen wollen – nicht nur Männer, nicht nur Frauen, sondern alle, die sich vielleicht irgendwo dazwischen oder außerhalb wiederfinden. Gendern ist für uns keine Modeerscheinung, sondern Ausdruck von Respekt und Gleichwertigkeit.
Aber wir sind auch ehrlich: Offen Gesprochen ist kein professionelles Redaktionsprojekt mit Lektor:innen, Zeitplan und Redaktionsteam. Die meisten Beiträge entstehen aus dem Moment heraus, oft direkt am Smartphone, unterwegs oder spätabends – mit der Diktierfunktion. Und genau da liegt der Haken: So klug die meisten Assistenzsysteme der Smartphones sind, leider können sie nicht gendern.
Was passiert also? Der Text fließt raus, wird kaum bearbeitet, und geht schnell online. Nicht aus Nachlässigkeit oder Gleichgültigkeit, sondern weil wir spontan Gedanken teilen wollen, ohne sie durch fünf Filter zu schicken.
Das bedeutet nicht, dass uns Gendern unwichtig ist. Im Gegenteil. Wenn ein Beitrag sorgfältig vorbereitet wird, achten wir darauf. Wenn’s schnell gehen muss, kann’s passieren, dass es fehlt.
Deshalb: Wenn du mal über einen nicht-gegenderten Text stolperst – lies ihn bitte trotzdem mit dem Wissen, dass du gemeint bist. Ganz egal, welches Geschlecht du hast oder wie du dich definierst.
Denn was für uns zählt, ist nicht nur die Form, sondern die Haltung. Und die ist klar: Alle Menschen sind gleich viel wert. Sprache darf das zeigen – und wir arbeiten daran, das so oft wie möglich zu tun.
Offen Gesprochen – das sind Daniel und engagierte Gastautor:innen und uns liegen Menschenrechte, Freiheit und Meinungsvielfalt sehr am Herzen – sonst würden wir das hier nicht machen.
Liebe Grüße an alle,
Daniel
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