Wenn wir über Diversität reden, denken viele gleich an Quoten, Identitätspolitik oder politische Korrektheit. Dabei ist Diversität eigentlich etwas ganz Alltägliches. Etwas, das wir sogar in unserer Küche finden – genauer gesagt: in der Besteckschublade. Ja, richtig gelesen. Lass uns Diversität einmal ganz simpel anhand einer Schublade mit Besteck erklären. Und stell Dir vor, wir entfernen daraus alles – bis auf die Messer.
Die Messer-Schublade
Du machst die Besteckschublade auf und siehst: nur Messer. Kein Löffel, keine Gabel, kein Teelöffel – nur Messer. Die sind alle schön gleich. Gleich lang, gleich scharf, gleich gut zum Schneiden. Auf den ersten Blick wirkt das sogar ordentlich und übersichtlich. Aber dann kommt der Alltag.
Du willst Suppe essen? Nimm ein Messer.
Du willst Reis mit Gemüse? Viel Spaß mit dem Messer.
Du willst Kuchen servieren? Wieder ein Messer.
Du willst Kaffee umrühren? Klar, mit dem Messer.
Du merkst schnell: nur Messer ist zwar „einheitlich“, aber absolut unpraktisch. Das Problem ist nicht, dass die Messer schlecht wären. Das Problem ist, dass sie alle gleich sind – und sie alleine einfach nicht ausreichen.
Was Diversität wirklich bedeutet
Diversität heißt nicht, dass ein Teil besser oder wichtiger ist als der andere. Diversität heißt, dass es viele unterschiedliche „Werkzeuge“ gibt, um das Leben – oder in unserem Fall: das Essen – gut und sinnvoll zu gestalten.
Gabeln helfen beim Aufspießen.
Löffel beim Schöpfen.
Teelöffel beim Portionieren.
Messer beim Schneiden.
Jedes Teil hat seinen eigenen Zweck, seine eigene Form – und seinen eigenen Wert. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die Küche funktioniert. Und genauso ist es auch in einer Gesellschaft.
Diversität in der Gesellschaft
Wenn wir nur Menschen mit demselben Hintergrund, derselben Meinung, derselben Erfahrung, demselben Aussehen oder derselben Lebensweise haben, dann entsteht ein Ungleichgewicht. Dann fehlen Perspektiven. Dann fehlt Innovation. Dann fehlt vor allem eines: das volle Potenzial.
Ein Team aus lauter „Messern“ denkt vielleicht ähnlich, aber es wird auch ähnliche Fehler machen – und dieselben Dinge übersehen. Erst wenn Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Geschichten, Kulturen und Ideen zusammenkommen, entsteht echte Stärke. Erst dann sind wir als Gesellschaft wirklich „funktionsfähig“.
Und was ist mit Streit?
Natürlich: Vielfalt bringt auch Reibung. Unterschiedliche Meinungen, Lebensstile oder Werte können auch zu Konflikten führen. Aber Konflikte sind nicht das Problem – sie sind der Anfang von Lösungen. Nur durch Auseinandersetzung lernen wir. Nur durch Perspektivenwechsel verstehen wir. Und nur durch Vielfalt wachsen wir wirklich.
Danke für die Inspiration
Ein herzliches Dankeschön geht an den großartigen Comedian Markus Barth, der mit einem kurzen Video genau dieses Bild der Bestecklade benutzt hat – und damit die Idee zu diesem Beitrag angestoßen hat. Manchmal braucht es nur ein paar Sekunden Humor, um große Gedanken anzustoßen.
Fazit
Diversität ist keine Bedrohung. Sie ist wie eine gute Besteckschublade: erst wenn Messer, Gabeln, Löffel und Teelöffel gemeinsam darin liegen, ist sie vollständig. Eine Gesellschaft ohne Diversität ist wie eine Suppe mit dem Messer – möglich, aber ziemlich mühsam.
Wir brauchen Diversität nicht als Trend oder Pflicht. Wir brauchen sie, weil sie unser Leben einfacher, reicher und besser macht.
Oder willst Du wirklich den nächsten Kuchen mit einem Messer servieren?
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