Es ist keine Blasphemie, sondern ein Blick hinter den Vorhang.
Die Kirchenwoche auf offen-gesprochen.at startet mit einem Ziel: Nicht zu lästern, nicht zu hetzen, sondern zu hinterfragen. Denn wer glaubt, muss denken dürfen. Und wer denkt, darf auch kritisch sein. Die Kirchenwoche will Räume schaffen – für Gedanken, für Zweifel, für die unbequemen Fragen, die oft zwischen Weihrauch und Bibelversen untergehen.
Es geht nicht darum, Gott infrage zu stellen. Es geht darum, das System zu hinterfragen, das sich zwischen Gott und die Menschen stellt.
Was ist die Kirchenwoche?
Die Kirchenwoche ist ein Themen-Schwerpunkt, bei dem wir uns nicht mit theologischen Spitzfindigkeiten oder endlosen Dogmendebatten beschäftigen. Stattdessen werfen wir einen nüchternen Blick auf die römisch-katholische Kirche als das, was sie heute ist: Eine Institution mit enormem Einfluss, gigantischem Vermögen, politischer Reichweite – und einer langen Geschichte voller Licht und Schatten.
Wir stellen Fragen wie:
- Warum kostet der Glaube Geld?
- Wieso ist es selbstverständlich geworden, dass ein weltlicher Apparat wie die Kirche finanzielle Beiträge von Menschen verlangt, die eigentlich spirituelle Antworten suchen?
- Welche Verantwortung trägt eine Organisation, die sich „Hüterin des Glaubens“ nennt, aber oft selbst von der Suche nach Macht nicht loskommt?
- Wie viel Kirche steckt noch im Christentum – und wie viel Geschäft?
Ein kritischer Blick – keine Abrechnung
Diese Woche geht es nicht um antikirchliche Stimmungsmache. Es geht um Ehrlichkeit. Um das Eingestehen, dass viele Menschen sich von der Institution Kirche entfremdet fühlen – obwohl sie vielleicht an etwas glauben wollen oder längst glauben. Aber es ist schwierig, an eine Gemeinschaft zu glauben, die sich oft eher wie ein exklusiver Club mit Mitgliedsbeitrag und eigenen Regeln verhält.
Wir nehmen uns Zeit, um über die Rolle der Kirche in der Gesellschaft zu sprechen – historisch und heute. Über Machtstrukturen, Kirchenaustritte, Kirchenbeiträge. Über leere Kirchenbänke und überfüllte Schatzkammern. Über Schein und Sein.
Und ja – es wird auch kritisch
Wir werden dabei nicht umhinkommen, auch dorthin zu blicken, wo die Kirche aktiv wegsieht. Dort, wo Menschen schweres Leid erfahren haben – insbesondere Kinder und Schutzbedürftige – und wo jene, die sich anvertraut haben, enttäuscht, gebrochen und im Stich gelassen wurden. Wir sprechen über systematisches Vertuschen, über das Schützen von Tätern, über das Schweigen der Institution – erkauft durch Druck, Einschüchterung oder Geld. Es geht um Machtmissbrauch, um moralisches Versagen und um Strukturen, die sich eher an mafiöse Systeme als an Nächstenliebe erinnern. Diese Kirchenwoche soll auch eine Woche der unbequemen Wahrheiten sein – denn wer Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will, muss sich der Kritik stellen.
Glaube ja – blinder Gehorsam nein
Die Kirchenwoche ist eine Einladung. Eine Einladung, mit offenem Herzen und klarem Verstand hinzuschauen. Vielleicht sogar, sich wieder anzunähern – aber nur dann, wenn man sich ehrlich begegnen kann. Ohne Pflichtzahlung, ohne Angst vor Verdammnis, ohne den ständigen Spagat zwischen Moralpredigt und Realitätsverweigerung.
Denn der Glaube sollte frei sein. Nicht käuflich. Und schon gar nicht steuerpflichtig.
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