Norbert Hofer zieht sich zurück – oder startet er gerade erst? Warum Österreich jetzt aufpassen muss!
Norbert Hofer zieht sich aus der Regionalpolitik zurück, doch das ist kein Abschied. Es ist die Vorbereitung auf die Bundespräsidentenwahl. Mit einem FPÖ-Bundespräsidenten droht Österreich eine internationale Isolation und das Hofieren rechter Autokraten. Jetzt gilt es, wachsam zu bleiben und die Demokratie zu verteidigen.
Veröffentlicht: 14/09/25
Verfasst von:Daniel

Norbert Hofer, der ewige Sonnyboy der FPÖ, tritt nicht mehr im Südburgenland an. Für viele klingt das nach politischem Rückzug. Aber wer die FPÖ kennt, weiß: Rückzug ist dort oft nur ein taktischer Schritt vor dem nächsten Angriff. Und genau das passiert hier.

Hofer verabschiedet sich von der Regionalpolitik, weil er sich höchstwahrscheinlich für Größeres vorbereitet – für die Bundespräsidentenwahl. Offiziell ein Schritt in die zweite Reihe, inoffiziell der Auftakt für das wohl größte Prestigeprojekt der FPÖ seit Jahren: den Einzug in die Hofburg.

Der „seriöse“ FPÖ-Mann im Rampenlicht

Die FPÖ hat ein Imageproblem – nicht erst seit gestern. Zwischen Skandalen, NS-verharmlosenden Sprüchen und korruptionsnahen Skandalen sucht die Partei seit Jahren nach Figuren, die im bürgerlichen Wohnzimmer halbwegs erträglich wirken.
Und wer eignet sich da besser als Norbert Hofer? Freundliches Lächeln, „seriöses“ Auftreten, eine Stimme, die fast einschläfernd wirkt. Der Wolf im Schafspelz.

Aber täusche dich nicht: Auch wenn er im Vergleich zu Kickl wie ein „gemäßigter Gentleman“ wirkt, bleibt er inhaltlich derselbe FPÖ-Mann. Wer Hofer wählt, wählt rechte Politik – nur hübscher verpackt.

Was ein FPÖ-Bundespräsident wirklich bedeuten würde

Viele sagen: „Der Bundespräsident hat ja kaum Macht.“ Ja und nein.
Zwar kann der Präsident keine Gesetze selbst beschließen, aber er kann:

  • die Regierungsbildung massiv hinauszögern, indem er keine Angelobung vornimmt
  • bestimmte Minister:innen ablehnen
  • international das Gesicht Österreichs sein – und bestimmen, wer als Staatsgast empfangen wird

Und genau da liegt die Gefahr. Wer im Präsidentenamt sitzt, bestimmt die Tonalität des Landes. Man erinnere sich: Kaum hatte FPÖ-Mann Rosenkranz den Vorsitz im Nationalrat übernommen, schon war Viktor Orbán in Wien – offiziell „privat“, inoffiziell ein politisches Signal. Wenn Hofer Bundespräsident würde, könnten rechte Staatsoberhäupter, Autokraten und Diktatoren in Wien ein- und ausgehen, als wäre es ihr zweites Zuhause.

Die FPÖ will die Hofburg – koste es, was es wolle

Die FPÖ bereitet sich systematisch vor. Sie weiß, dass die Hofburg mehr ist als nur ein Amt mit repräsentativer Funktion. Es ist das Symbol der Republik. Wer hier sitzt, bestimmt das Bild Österreichs nach außen – und signalisiert nach innen, wohin der politische Wind weht.

Und es wäre naiv zu glauben, Hofer ziehe sich ins Private zurück. Wer FPÖ-Politiker:innen kennt, weiß: Macht und Geld sind das Lebenselixier. Der Rückzug im Südburgenland ist kein Abschied, sondern höchstwahrscheinlich die Startlinie.

Österreich darf nicht schlafen

Die Geschichte lehrt uns: Wenn Demokratien rechte Tendenzen unterschätzen, zahlen sie einen hohen Preis. Österreich hat es schon einmal erlebt – und darf diesen Fehler nicht wiederholen.
Es liegt an uns Bürger:innen, wachsam zu bleiben. Wir dürfen nicht zulassen, dass ein FPÖ-Mann, egal wie charmant er lächelt, das höchste Amt im Staat übernimmt.

Denn ein Bundespräsident Hofer würde nicht nur die Regierungsbildung erschweren oder rechte Netzwerke hofieren. Er würde Österreich international isolieren und das Land Schritt für Schritt nach rechts außen verschieben.

Wer könnte dagegenhalten?

Das große Problem: Noch hat sich niemand klar als Gegenkandidat:in positioniert. Weder eine Persönlichkeit wie Heinz Fischer, die Ruhe und staatsmännische Gelassenheit verkörpert hat, noch jemand wie Alexander Van der Bellen, der mit seinem klaren Bekenntnis zur Demokratie Österreich über turbulente Zeiten geführt hat.
Derzeit herrscht Leere. Und genau diese Leere spielt der FPÖ in die Karten.

Es braucht dringend eine starke, glaubwürdige Persönlichkeit, die Hofer auf Augenhöhe begegnen kann. Jemand, der nicht nur gegen die FPÖ antritt, sondern für Demokratie, Menschenrechte und ein weltoffenes Österreich steht.

Fazit

Norbert Hofer zieht sich nicht zurück. Es könnte sein, dass er erst jetzt so richtig durchstarten wird, mit dem Ziel Hofburg.
Wir müssen jetzt hellwach sein, damit Österreich nicht zum Spielplatz für Orbán, Le Pen & Co. wird.

Eins darf man dabei nicht unterschätzen: Die FPÖ betreibt seit Jahren eine Politik der Ausgrenzung. Unter dem Deckmantel von „Tradition“ und „christlichen Werten“ versucht sie, alles, was nicht in ihr enges Weltbild passt, an den Rand zu drängen. Mit einem FPÖ-Bundespräsidenten würde genau diese Haltung ins Zentrum der Republik gerückt – und damit auf eine Weise legitimiert, die für eine offene und vielfältige Gesellschaft brandgefährlich wäre.

Die Frage ist: Lassen wir es so weit kommen – oder finden wir rechtzeitig den Mut, das zu verhindern?

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

verfasst von: <a href="https://offen-gesprochen.at/author/og_admin" target="_self">Daniel</a>

verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 14. September 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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