Sollen wir uns zu Tode schuften, Herr Hattmannsdorfer?
Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer will, dass wir mehr arbeiten – noch mehr Stunden, noch mehr Jahre. Warum? Für den Wohlstand? Oder weil man hofft, dass wir früher sterben und uns die Pension ersparen? Statt Visionen gibt’s Druck. Ich sage: Schluss mit dem Ausbeuten – wir sind keine Maschinen.
Veröffentlicht: 27/06/25
Verfasst von:Daniel

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer hat eine klare Meinung: Wir sollen mehr arbeiten. Mehr Wochenstunden. Mehr Jahre. Mehr schuften – weniger leben. Denn laut ihm gilt: â€žIm Teilzeitmodus und in der Wellnessmentalität werden wir den Wohlstand nicht halten können.“

Klingt fast so, als würden ein paar Stunden weniger Arbeit das ganze Land zum Kollaps bringen. Aber Moment mal, Herr Minister – wie viele Stunden arbeiten Sie eigentlich pro Woche? Kommen Sie überhaupt auf 30?

Die Botschaft: Mehr schuften, weniger leben

Die Idee, dass wir alle länger arbeiten sollen, ist nicht neu. Aber selten wurde sie so zynisch verpackt wie in den Aussagen von Hattmannsdorfer. Es wirkt fast so, als wäre das Ziel, uns mit 60 direkt in die Holzkiste zu stoßen – damit sich die Regierung die Pensionen sparen kann. Nicht nur diese Regierung, sondern auch alle davor. Danke an alle Parteien für das kollektive Versagen.

Statt für faire Bedingungen, bessere Bezahlung und ein gesundes Arbeitsumfeld zu sorgen, bekommen wir jetzt also das Gegenteil: Die Drohung, dass unser Wohlstand verschwindet, wenn wir uns nicht aufopfern. Als wären wir nur Zahnräder im System, die solange laufen müssen, bis sie kaputt sind.

Mehr Geld durch mehr Arbeit? Eher weniger Leben

Die Argumentation: Wenn wir mehr arbeiten, verdienen wir mehr. Wenn wir mehr verdienen, geben wir mehr aus. Klingt logisch – bis man bedenkt, dass die Geschäfte trotzdem zu normalen Zeiten schließen, während wir im Büro oder Produktion festsitzen. Das heißt: Wieder mehr Online-Shopping, wieder mehr Geld für den globalen Online-Riesen, der in Österreich so gut wie keine Steuern zahlt. Gratuliere – das ist ein Schuss direkt ins eigene Knie.

Und noch etwas: Wer arbeitet, braucht Pausen. Wer motiviert ist, leistet mehr. Wer gesund ist, bleibt länger im Berufsleben. Wo bleibt also die Vision eines Arbeitslebens, das auf Work-Wellbeing basiert? Wo ist die Strategie, Menschen zu motivieren, statt sie auszupressen wie eine Zitrone?

Ein Minister, viele Fragen – und eine klare Forderung

Es ist eine Schande, dass ein Wirtschaftsminister scheinbar keinen anderen Weg sieht, als die Menschen zum Dauerarbeiten zu zwingen. Anstatt Visionen für die Zukunft zu entwickeln, kommt nur der Griff zum altbekannten Instrument: Mehr Druck, weniger Freiheit.

Und deshalb bleibt mir nur eines zu sagen:
Herr Hattmannsdorfer, treten Sie bitte zurück.

Sie sind als Wirtschaftsminister so ungeeignet wie Madonna als Papst. Ihre Ideen sind nicht zukunftstauglich, sondern ein Rückschritt in eine Zeit, in der der Mensch nur als Arbeitskraft zählte. Wir brauchen Minister:innen, die für die Menschen arbeiten – nicht gegen sie.

Fazit

Wenn wir den Wohlstand sichern wollen, dann nicht durch noch mehr Arbeitsstunden, sondern durch kluge Ideen, faire Arbeitsbedingungen und echte Motivation. Sonst bleibt am Ende nur ein Land voller erschöpfter Menschen – und das ist alles, aber kein Wohlstand.

Bye bye, Herr Hattmannsdorfer. Machen’s Platz für jemanden, der den Unterschied zwischen Arbeit und Ausbeutung kennt.

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

verfasst von: <a href="https://offen-gesprochen.at/author/og_admin" target="_self">Daniel</a>

verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 27. Juni 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

Disclaimer für Blog-Beiträge auf offen-gesprochen.at

Die auf diesem Blog veröffentlichten Beiträge dienen der kritischen Auseinandersetzung mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen. Sämtliche Analysen, Kommentare und Einschätzungen stellen ausschließlich die subjektive Meinung des Autors dar und beruhen auf öffentlich zugänglichen Informationen.

Die Erwähnung von Personen oder Institutionen in den Beiträgen stellt keine persönliche Herabsetzung oder Abwertung dar, sondern dient der sachlichen Dokumentation und kritischen Reflexion von (auffälligen) Positionen, öffentlichen Aussagen oder Handlungen. Ziel ist es, politische und gesellschaftliche Entwicklungen einzuordnen, zu hinterfragen und zur Diskussion anzuregen.

Sollte sich eine betroffene Person oder Institution in ihrer Darstellung als falsch oder verzerrt wahrgenommen fühlen, besteht die Möglichkeit, mit dem Autor in Kontakt zu treten.

Kommentare

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert