Wer Spargel isst, frisst auch gerne kleine Kinder – Eine Abrechnung mit dem König des Ekels
Spargel – gefeiert als kulinarischer König, doch in Wahrheit ein fasriges, stinkendes Ärgernis. Zwischen zähen Bissen und üblem WC-Duft stellt sich die Frage: Muss man das wirklich essen? Eine schonungslose Abrechnung mit einem Gemüse, das mehr Frust als Genuss bringt.
Veröffentlicht: 06/05/25
Verfasst von:Daniel

Spargel. Allein das Wort klingt schon so, als hätte es jemand aus Versehen beim Niesen erfunden. Und jedes Jahr aufs Neue wird dieser „edle König“ der Gemüsewelt zelebriert, als wäre er der heilige Gral der Kulinarik. Dabei frage ich mich ernsthaft: hat die Menschheit keine Geschmacksknospen mehr? Oder ist das ein kollektiver Fetisch, den ich einfach nicht verstehe?

Spargel – der kulinarische Betrug in Stangenform

Fangen wir mal ganz vorne an: Spargel sieht aus wie ein blasser, unterernährter Ast, der dringend Sonne bräuchte. Wenn er frisch aus dem Boden kommt, klebt ihm noch die Erde an – ein erster Hinweis, dass er vielleicht lieber dort hätte bleiben sollen. Aber nein, wir graben ihn aus, kochen ihn stundenlang zu Tode, wickeln ihn in Schinken oder ertränken ihn in Sauce Hollandaise, damit er überhaupt irgendwas schmeckt.

Und trotzdem: sobald du reinbeißt, passiert das Unvermeidliche. Diese Fasern. Diese verdammten, nervigen Fasern, die dir zwischen den Zähnen hängen wie kleine Widerhaken der Natur. Jeder Bissen fühlt sich an, als würdest du einen durchweichten Strohhut kauen. Kauen. Kauen. Schlucken? Kaum möglich, ohne dass du vorher einen inneren Deal mit deinem Schluckreflex aushandelst. Und wehe, du hast mal ein nicht ganz perfekt geschältes Stück erwischt – dann kannst du direkt einen Fadenzieher aufmachen und den Spargel wie einen Flummi aus deinem Mund ziehen. Bon appétit.

Der Geruch des Verderbens

Aber der eigentliche Horror kommt danach. Du denkst, du hast’s überstanden. Spargel gegessen, überlebt, Häkchen dran. Doch dann, ein paar Stunden später, stehst du ahnungslos am WC – und BAM! Es trifft dich wie ein olfaktorischer Faustschlag: dieser unverwechselbare, beißende Geruch, der dir entgegenschlägt, als hätte jemand in der Kanalisation eine Chemiefabrik in die Luft gejagt. Und egal, wie oft dir jemand erklärt, dass das an genetischen Enzymen liegt und dass nicht jede:r diesen Duft wahrnimmt – wenn du ihn einmal gerochen hast, weißt du: der Tod ist grün und stinkt nach Spargelpipi.

Spargelkult oder kulinarischer Wahnsinn?

Ich verstehe es einfach nicht. Warum tun sich Menschen das an? Warum werden Spargelessen als gesellschaftliches Event gefeiert? Warum zahlt man dafür teils absurde Preise, nur um am Ende etwas zu essen, das weder richtig schmeckt noch angenehm zu verarbeiten ist – weder im Mund noch danach im Körper?

Da kommt mir nur ein einziger Vergleich in den Sinn: wer Spargel isst, frisst auch gerne kleine Kinder. Es ist dieselbe kompromisslose Bereitschaft, Dinge zu konsumieren, die einfach nicht für den menschlichen Genuss gedacht sind. Dieselbe Gleichgültigkeit gegenüber Texturen, Gerüchen und der ethischen Frage: „Muss ich das wirklich essen?“

„Das schmeckt halt nur echten Genießer:innen“ – oder: der Club der Geschmacksverirrten

Natürlich werde ich jetzt wieder hören: „Du verstehst halt Spargel nicht! Das ist was für feine Gaumen!“ Sorry, aber wenn ein Lebensmittel nur dann „gut“ ist, wenn es in Butter, Sauce, Schinken und Kartoffeln versteckt wird, dann ist es vielleicht nicht das Lebensmittel, sondern die Soße, die euch glücklich macht. Spargel ist wie ein schlechtes Date, das du nur erträgst, weil der Wein so gut ist.

Mein Fazit: Spargel, der Kaiser der kulinarischen Folterinstrumente

Wenn die Spargelsaison jedes Jahr beginnt, bin ich dankbar, dass ich einfach Nein sagen kann. Nein zu Fasern im Mund. Nein zu seltsamen Gerüchen. Nein zu überteuerten Stangen, die mich an alles erinnern, nur nicht an Genuss.

Und während andere sich in Nobellokalen die weißen Stängel reinziehen, sitze ich da, beobachte das Schauspiel – und denke mir: „Wer Spargel isst, frisst auch gerne kleine Kinder.“ Nur mit etwas Hollandaise oben drauf.

Wie stehst du zu Spargel? Liebst du ihn oder gehörst du auch zum Team „Bitte nicht in meine Nähe“?

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 6. Mai 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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