ClickBitch 2.0 – Zeit für echte Likes
Warum geben wir unsere Likes an Menschen, die nichts zurückgeben außer Rabattcodes und Scheinwelten? Es ist Zeit, umzudenken. Statt Influencer:innen zu belohnen, sollten wir unsere Aufmerksamkeit lokalen Betrieben, echten Macher:innen und ehrlicher Arbeit schenken. Werde zur ClickBitch für das Gute – bewusst, regional, sinnvoll.
Veröffentlicht: 10/04/25
Verfasst von:Daniel

Wir leben in einer Welt, in der Likes zur Währung geworden sind. Ein Klick entscheidet über Sichtbarkeit, Reichweite, Einfluss – und in vielen Fällen auch über Geld. Doch was passiert eigentlich, wenn wir diese Klicks, diese Likes und diese Aufmerksamkeit systematisch den Falschen geben?

Warum liken wir das?

Ob es ein perfekt inszenierter Frühstückstisch von einer Influencerin ist, die wahrscheinlich schon um fünf Uhr früh aufgestanden ist, um das Croissant aus dem perfekten Winkel zu fotografieren, oder ein neuer Bikini-Post von einem selbsternannten „Business-Coach“, der in Wahrheit nur Luft und Lifestyle verkauft – unsere Aufmerksamkeit fließt tagtäglich zu Accounts, die mehr Schein als Sein sind.

Aber warum? Warum liken wir das? Ist es Neid, Bewunderung oder einfach nur Langeweile? Oder ist es das Gefühl, durch einen Like ein Teil dieser Hochglanzwelt zu sein, die so weit weg von unserer Realität ist?

Egal was es ist – es bringt uns nichts. Gar nichts. Null Mehrwert. Denn diese Beiträge helfen uns weder im Alltag, noch machen sie unser Leben besser. Sie sind Werbung in Reinform, oft getarnt als „Authentizität“, aber letztlich immer mit einem Ziel: monetarisiert zu werden. Es geht nicht um uns – es geht ums Konto der Person hinter dem Account.

Der Like als politischer Akt

Jeder Like ist ein Mikro-Votum. Eine Mini-Wahl. Und wenn wir immer wieder den gleichen Accounts, den gleichen Scheinwelten, den gleichen Ich-Ich-Ich-Profilen unsere Klicks geben, dann wählen wir mit jedem Scrollen diese Welt. Eine Welt, die sich nicht für uns interessiert. Eine Welt, in der es nicht um Community, Miteinander oder Werte geht – sondern um Klickrate, Werbedeals und Imagepflege.

Es ist Zeit, umzudenken. Zeit, bewusster zu klicken. Denn der Like ist ein Statement – und sollte auch als solches behandelt werden.

ClickBitch für die Guten

Was wäre, wenn wir diesen Mechanismus endlich umdrehen? Wenn wir bewusst aufhören, unsere Klicks für Egoman:innen, Schönheitsfilter-Fetischist:innen und Plastik-Realität zu verschwenden?

Was wäre, wenn wir anfangen, regionale Betriebe, kleine Läden, lokale Initiativen, Handwerksbetriebe, Cafés, Buchhandlungen, Kulturvereine oder engagierte Selbstständige mit Klicks zu fluten? Ihnen die Aufmerksamkeit geben, die sie wirklich verdienen? Menschen, die etwas aufbauen, echte Arbeit leisten, Mehrwert für ihre Umgebung schaffen – und oft völlig unter dem Radar laufen, weil sie keine Zeit oder kein Geld für fancy Social Media Strategien haben.

Diese Menschen sollten diejenigen sein, für die wir ganz bewusst auf Like-Jagd gehen. Nicht, weil sie uns manipulieren oder sich inszenieren – sondern weil sie es verdienen. Weil sie mit ihrer Arbeit echten Impact erzeugen – und nicht nur Reichweite.

So wirst Du zur ClickBitch-Revolutionär:in

Hier ein paar einfache Ideen, wie Du Deine Klicks sinnvoll einsetzen kannst:

  • Folge lokalen Unternehmen auf Social Media – egal ob es die Bäckerei um die Ecke ist oder das Fahrradgeschäft drei Straßen weiter.
  • Like, kommentiere und teile ihre Beiträge. Nicht aus Mitleid, sondern weil Du damit hilfst, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen.
  • Empfehle regionale Dienstleister:innen weiter. Schreib eine Google-Bewertung, teile ihre Website.
  • Nutze Deine Reichweite (egal wie groß sie ist), um Gutes sichtbar zu machen.
  • Mach mit bei lokalen Initiativen und unterstütze Kulturprojekte – auch digital.

Aufmerksamkeit ist Macht

Influencer:innen haben nicht automatisch Macht, weil sie so viele Follower haben. Sie haben sie, weil wir sie ihnen geben. Jeden Tag. Freiwillig. Ohne nachzudenken.

Aber das lässt sich ändern.

Wenn wir anfangen, unsere Aufmerksamkeit bewusst zu lenken, dann können wir echten Wandel schaffen. Dann bekommen nicht mehr nur die das Rampenlicht, die am lautesten schreien oder den teuersten Filter nutzen, sondern die, die wirklich etwas bewegen. Die, die unsere Unterstützung brauchen – und sie auch verdient haben.

Fazit

Es ist nicht schlimm, mal einen unterhaltsamen Post zu liken. Aber wenn wir weiterhin Millionen an Aufmerksamkeit für Leute generieren, die nichts zurückgeben außer einem weiteren Rabattcode oder einem weiteren gesponserten Produkt, dann machen wir uns mitschuldig an einer kaputten Content-Kultur.

ClickBitch war als Satire gedacht – aber vielleicht ist es an der Zeit, daraus eine echte Bewegung zu machen.
Eine, die nicht narzisstische Selbstvermarktung belohnt, sondern echte Arbeit, echtes Engagement und echten Mehrwert.

Also: Nimm Dein Smartphone in die Hand – und klicke nicht mehr für den Fame, sondern für das, was zählt.
Werde zur ClickBitch der Guten.

Für die lokale Wirtschaft. Für Deine Nachbar:innen. Für Dich selbst.

Denn Likes können die Welt verändern – wenn wir sie richtig einsetzen.

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

verfasst von: <a href="https://offen-gesprochen.at/author/og_admin" target="_self">Daniel</a>

verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 10. April 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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