Mord ist ihr Hobby: Waren Jessica Fletcher und Dr. Seth Hazlitt heimlich ein Liebespaar?
Jessica Fletcher und Dr. Seth Hazlitt – nur Freund:innen? Wer „Mord ist ihr Hobby“ genau schaut, erkennt schnell: Die beiden verbindet mehr. Zwischen vertrauten Blicken, gemeinsamen Momenten und tiefem Verständnis könnte eine heimliche Liebe stecken, die sie aus gutem Grund verbergen.

von | Nov. 25, 2025 | Narravision

Als ich kürzlich wieder einmal „Mord ist ihr Hobby“ gebingewatched habe, ist mir ein Muster aufgefallen, das mich nicht mehr loslässt: die auffällig enge Beziehung zwischen Jessica B. Fletcher und Dr. Seth Hazlitt. Was, wenn die beiden nicht nur gute Freunde sind? Was, wenn sie in Wahrheit ein heimliches Liebespaar sind – und ihre Beziehung verbergen, um Jessicas Image als unabhängige Witwe zu wahren?

Lass uns diese Theorie genauer unter die Lupe nehmen.

Seth: Der Mann, der immer da ist

Dr. Seth Hazlitt ist nicht nur Jessicas Nachbar und Freund – er ist gefühlt permanent bei ihr zu Hause. Egal, ob sie gerade an einem neuen Roman schreibt, sich in einen Mordfall einmischt oder einfach ihren Tee trinkt: Seth taucht auf. Ohne große Ankündigung, ohne zu klopfen, manchmal einfach so mit einem lockeren Spruch auf den Lippen.

Für jemanden, der angeblich „nur“ ein Freund ist, ist das schon eine bemerkenswerte Nähe. In fast jeder Folge, die in Cabot Cove spielt, ist Seth an Jessicas Seite. Er begleitet sie nicht nur, er beschützt sie, gibt ihr medizinische Ratschläge und fungiert oft als ihre moralische Stütze.

Und während Jessica eine große Familie und zahllose Freunde in der ganzen Welt zu haben scheint, ist es doch Seth, der immer wieder mit ihr abhängt. Keine Nichte, kein Cousin, kein alter Schulfreund: Es ist Seth, der an ihrer Seite bleibt.

Die Chemie ist nicht zu übersehen

Wer die beiden zusammen sieht, spürt sofort diese spezielle Chemie. Ihre Dialoge sind oft gespickt mit kleinen Sticheleien, Insider-Witzen und einer Vertrautheit, die weit über eine normale Freundschaft hinausgeht. Seth ist nicht einfach „der Arzt von nebenan“ – er ist der Mensch, der Jessica auf einer tieferen Ebene kennt.

Er kennt ihre Eigenheiten, ihre Vorlieben, ihre Grenzen. Und sie lässt ihn gewähren, auf eine Art, die sie sonst kaum jemandem erlaubt. Selbst wenn er sich über ihre Mordermittlungen beschwert oder ihre Neugier belächelt – am Ende unterstützt er sie immer.

Warum sollten sie es verheimlichen?

Jetzt kommt der spannende Teil: Warum sollten Jessica und Seth ihre Beziehung geheim halten?

Dafür gibt es mehrere plausible Gründe:

  1. Das Image der unabhängigen Witwe
    Jessica Fletcher ist als kluge, selbstständige Witwe bekannt, die auch ohne Mann an ihrer Seite alles meistert. Dieses Image ist ein zentraler Teil ihres Charakters – sowohl in ihren Romanen als auch in der Serie. Eine neue Beziehung hätte dieses Bild verändert.
  2. Die gesellschaftlichen Erwartungen
    „Mord ist ihr Hobby“ spielt in den 80ern und 90ern, eine Zeit, in der es für ältere Frauen im TV selten romantische Hauptrollen gab. Eine Romanze mit Seth hätte Jessicas Figur in eine Rolle gedrängt, die damals weniger gefragt war: die einer „romantischen Heldin“. Stattdessen durfte sie die „clevere Detektivin“ bleiben – frei, unabhängig und ungebunden.
  3. Privatleben als Rückzugsort
    Vielleicht wollten Jessica und Seth einfach nicht, dass ihr Privatleben öffentlich diskutiert wird – weder in Cabot Cove noch bei den Zuschauer:innen. Ihre Beziehung könnte ihr sicherer Hafen sein, den sie bewusst von der Öffentlichkeit fernhalten.

Hinweise in den Folgen

Wenn man die Serie mit dieser Theorie im Hinterkopf schaut, fallen viele kleine Details auf:

  • Seth taucht oft einfach so bei Jessica auf, manchmal sogar zu sehr privaten Momenten.
  • Die beiden verbringen auffällig viel Zeit zu zweit – auch ohne „offiziellen“ Anlass.
  • Es gibt viele Szenen, in denen sie sich fast wie ein altes Ehepaar benehmen: mit kleinen Kabbeleien, gegenseitiger Fürsorge und unausgesprochenem Einverständnis.
  • Seth scheint nie ernsthaft romantisch an jemand anderem interessiert zu sein – ebenso wenig wie Jessica.

Und vielleicht ist genau das der Schlüssel: Ihre Beziehung ist so selbstverständlich und eingespielt, dass sie für alle einfach „normal“ wirkt – obwohl sie viel tiefer geht.

Eine Liebe zwischen den Zeilen

Ob die Drehbuchautor:innen von „Mord ist ihr Hobby“ diese subtile Romanze bewusst eingebaut haben oder ob es einfach die fantastische Chemie zwischen Angela Lansbury und William Windom war, bleibt offen. Aber die Theorie, dass Jessica und Seth heimlich ein Paar sind, fügt der Serie eine wunderschöne neue Dimension hinzu.

Eine Liebe, die keiner großen Worte bedarf. Eine Beziehung, die nicht zur Schau gestellt werden muss. Sondern einfach da ist – leise, konstant und tief.

Vielleicht war es genau diese „unsichtbare“ Liebe, die Jessica Fletcher so stark gemacht hat.

Und wer weiß – vielleicht hat Seth ihr nicht nur medizinisch, sondern auch emotional immer den Rücken gestärkt. So oder so: Die beiden sind das perfekte Team. Und vielleicht viel mehr als das.

Ein weiterer interessanter Gedanke: Möglicherweise wollten sich die Autor:innen diese Liebesbeziehung bewusst für spätere Staffeln aufheben, um der Serie im letzten Drittel der 90er Jahre einen moderneren, weltoffeneren Touch zu verleihen. In einer Zeit, in der sich das Fernsehen langsam öffnete, wäre eine dezente, aber emotionale Liebesgeschichte zwischen zwei älteren Charakteren ein starkes Zeichen gewesen – fernab von Kitsch, aber voller Tiefe.

So bleibt es vielleicht bei einer Romanze, die nie ausgesprochen wurde – aber zwischen den Zeilen weiterlebt. Und genau das macht sie so besonders.

Hast du auch schon solche Momente bemerkt? Welche Szene spricht für dich am meisten dafür?

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

verfasst von: <a href="https://offen-gesprochen.at/author/og_admin" target="_self">Daniel</a>

verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 25. November 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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