Offener Brief an Johanna Mikl-Leitner
Johanna Mikl-Leitner hält sich offenbar für mehr als sie ist. Statt Landeshauptfrau agiert sie wie eine Kanzlerin ohne Auftrag. Sie mischt sich in internationale Debatten ein, zeigt null Gespür für gesellschaftliche Spannungen und klammert sich an Macht – koste es, was es wolle.
Veröffentlicht: 23/05/25
Verfasst von:Daniel

Sehr geehrte Frau Mikl-Leitner,

es muss endlich mal ausgesprochen werden – und wenn niemand sonst den Mut hat, dann übernehmen wir das hier auf offen-gesprochen.at: Sie sind nicht Bundeskanzlerin. Sie sind nicht Bundespräsidentin. Sie sind die Landeshauptfrau von Niederösterreich. Punkt. Ende.

Und als solche wäre es klug, sich um das Bundesland zu kümmern, das Sie/Ihre Partei gewählt hat – und das Sie inzwischen mehr spalten als einen. Stattdessen glauben Sie offenbar, Ihre Meinung zu internationalen Konflikten, europäischen Kulturveranstaltungen und moralischer Überlegenheit sei von nationalem Interesse. Spoiler: Ist sie nicht.

Ein Statement zum Song Contest? Ernsthaft?

Wie kommen Sie dazu, einem jungen Musiker öffentlich die Leviten zu lesen, weil er sich kritisch gegenüber einem Staat äußert, der derzeit unter massiven Vorwürfen wegen Kriegsverbrechen und Völkerrechtsbrüchen steht? JJ hat Haltung gezeigt. Sie zeigen Überheblichkeit.

Dass Israel beim Song Contest nicht dabei sein sollte, ist eine Meinung, die man vertreten kann – vor allem, wenn man sieht, was derzeit in Palästina passiert. Genozid ist keine Nebensache, über die man wie Sie, hinwegsehen möchte, Frau Mikl-Leitner. Aber Sie wären nicht Sie, wenn Sie das nicht ignorieren würden. Es ist toll, das Sie sich für ein Kriegstreiber Land stark machen!

Denn Haltung – das war nie Ihre Stärke. Hauptsache, die eigenen Polit-Pfründe sichern. Wie war das nochmal mit der FPÖ? Erst wurde Ihre Person von der FPÖ im Wahlkampf aufs billigste beleidigt und erniedrigt, nur um dann mit der FPÖ ins politische Bett kriechen, um den Machterhalt zu sichern. Gratulation. Was für ein Wertekompass.

Von der Provinz zur Peinlichkeit

Sie haben sich zur Karikatur Ihrer selbst gemacht: Rechts-außen, zynisch, polternd, empathiefrei. Da passt es nur zu gut, dass Sie beim Thema Teuerung betroffene Bürger:innen belehren, während Sie sich mit Statement-Schmuck in XXL präsentieren – fast so dezent wie Ihre politische Haltung.

Sie sind für das Amt der Landeshauptfrau schlicht und einfach nicht geeignet. Und das ist noch höflich formuliert. Sie haben jedes Maß verloren, jedes Feingefühl, und vor allem jede Berechtigung, moralische Urteile über andere zu fällen.

Ihr Rücktritt ist überfällig. Mehr noch: Er wäre eine Erleichterung. Nicht nur für viele Niederösterreicher:innen, sondern für eine Republik, die sich nach Anstand, Gerechtigkeit und Kompetenz sehnt. Und weniger politischem Größenwahn.

Mit besten Grüßen
ein Mensch, der das Land liebt, das Sie zu vertreten vorgeben

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

verfasst von: <a href="https://offen-gesprochen.at/author/og_admin" target="_self">Daniel</a>

verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 23. Mai 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

Disclaimer für Blog-Beiträge auf offen-gesprochen.at

Die auf diesem Blog veröffentlichten Beiträge dienen der kritischen Auseinandersetzung mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen. Sämtliche Analysen, Kommentare und Einschätzungen stellen ausschließlich die subjektive Meinung des Autors dar und beruhen auf öffentlich zugänglichen Informationen.

Die Erwähnung von Personen oder Institutionen in den Beiträgen stellt keine persönliche Herabsetzung oder Abwertung dar, sondern dient der sachlichen Dokumentation und kritischen Reflexion von (auffälligen) Positionen, öffentlichen Aussagen oder Handlungen. Ziel ist es, politische und gesellschaftliche Entwicklungen einzuordnen, zu hinterfragen und zur Diskussion anzuregen.

Sollte sich eine betroffene Person oder Institution in ihrer Darstellung als falsch oder verzerrt wahrgenommen fühlen, besteht die Möglichkeit, mit dem Autor in Kontakt zu treten.

Kommentare

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert