Sollten wir die Abstandsregelungen wieder einführen? Ein Plädoyer für mehr Rücksichtnahme
Die Pandemie hat uns gelehrt, Abstand zu halten. Doch im Alltag wird dies oft ignoriert, besonders in sensiblen Bereichen wie Arztpraxen. Abstand ist nicht nur Gesundheitsschutz, sondern auch Respekt. Sollten wir diese Norm wieder einführen?
Veröffentlicht: 13/03/25
Verfasst von:Daniel

Es ist ein alltägliches Szenario: Man wartet beim Arzt, in der Apotheke oder an der Kasse im Supermarkt, und plötzlich rückt eine Person so nah an einen heran, dass man ihren warmen, feuchten Atem im Nacken spürt. Der persönliche Raum wird ignoriert, die Privatsphäre verletzt. Warum ist das so? Warum können wir nicht einen respektvollen Abstand wahren, besonders in sensiblen Situationen? Und wäre es nicht sinnvoll, einige der während der Pandemie eingeführten Abstandsregelungen beizubehalten?

Die Rücksichtslosigkeit in öffentlichen Räumen

Die Pandemie hat uns gezeigt, dass es möglich ist, Abstand zu halten. Plötzlich gab es markierte Bereiche an Kassen, Wartezonen mit großzügigen Sitzabständen und eine allgemeine Sensibilität für das Thema persönlicher Raum. Doch kaum wurden die Maßnahmen gelockert, schien all das in Vergessenheit zu geraten.

Es ist erstaunlich, wie schnell Menschen wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen. Es wird gedrängelt, in Warteschlangen gibt es kein Halten mehr, und besonders in medizinischen Einrichtungen scheinen viele den Sinn für Distanz völlig verloren zu haben. Dabei wäre genau hier ein wenig Abstand mehr als angebracht.

Abstand als Zeichen des Respekts

Abstand zu halten bedeutet nicht nur, sich vor einer möglichen Ansteckung zu schützen, sondern ist auch ein Zeichen des Respekts gegenüber anderen. Besonders in Apotheken oder beim Arzt, wo es um gesundheitliche Probleme geht, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, anderen genug Raum zu geben. Niemand möchte, dass wildfremde Menschen intime Gespräche mit dem Apotheker oder Arzt mithören. Das gleiche gilt aber auch in Banken, wo man oft gerne das leidige Thema Finanzen besprechen möchte oder muss. Doch leider scheint das Bewusstsein für diese Grenzen verloren gegangen zu sein.

Hat Social Media unser Empfinden für Privatsphäre zerstört?

In Zeiten von Social Media teilen Menschen die intimsten Details ihres Lebens öffentlich. Die Grenze zwischen privat und öffentlich verschwimmt. Hat das dazu geführt, dass wir auch im realen Leben keine Privatsphäre mehr respektieren?

Wenn jeder ständig daran gewöhnt ist, persönliche Informationen ungefragt über Instagram, Facebook oder TikTok zu konsumieren, ist es dann ein Wunder, dass wir auch in der realen Welt keinen Abstand mehr wahren? Dass wir das Gespräch einer fremden Person mit dem Apotheker als selbstverständlich ansehen? Die Verlagerung von Privatem ins Öffentliche hat möglicherweise unser Empfinden für Distanz nachhaltig verändert.

Warum sollten wir Abstand wieder zur Norm machen?

Es gibt viele Gründe, warum es sinnvoll wäre, Abstandhalten als gesellschaftliche Norm wieder einzuführen:

  1. Gesundheitlicher Schutz: Abstand reduziert die Übertragung von Krankheiten – nicht nur von COVID-19, sondern auch von Erkältungen, Grippe und anderen Infektionen.
  2. Respekt und Privatsphäre: Niemand möchte persönliche oder gesundheitliche Informationen ungefragt mit fremden Menschen teilen müssen.
  3. Komfort und Wohlbefinden: In vielen Situationen fühlt es sich einfach unangenehm an, wenn jemand zu nah rückt.
  4. Rücksicht auf vulnerable Gruppen: Besonders ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen profitieren von einem gewissen Mindestabstand.

Fazit: Mehr Abstand, mehr Anstand

Abstand zu halten ist keine Frage der Angst oder übertriebenen Vorsicht – es ist eine Frage des Anstands und der Rücksichtnahme. Die Pandemie hat uns gelehrt, dass es möglich ist, mehr Raum füreinander zu lassen. Statt diese wertvolle Erkenntnis zu vergessen, sollten wir sie bewahren und wieder als gesellschaftliche Norm etablieren.

Vielleicht braucht es keine gesetzliche Regelung, aber ein allgemeines Bewusstsein dafür, dass ein respektvoller Abstand in vielen Situationen mehr als angebracht ist. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Abstand nicht nur eine Krisenmaßnahme bleibt, sondern ein Zeichen des Respekts und des guten Umgangs miteinander wird.

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 13. März 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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