Sind die Gehälter österreichischer Politiker gerechtfertigt? Eine kritische Analyse mit Einsparungspotenzial
Die Gehälter österreichischer Politiker sind ein ständiges Streitthema in der öffentlichen Debatte. Während viele Bürger mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen, genießen Abgeordnete, Minister und der Bundeskanzler großzügige Bezüge, die weit über dem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung liegen. Doch sind diese Gehälter gerechtfertigt? Oder sind sie überzogen und eine unnötige Belastung für den Steuerzahler?
Veröffentlicht: 13/02/25
Verfasst von:Daniel

Die Gehälter österreichischer Politiker sind ein ständiges Streitthema in der öffentlichen Debatte. Während viele Bürger mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen, genießen Abgeordnete, Minister und der Bundeskanzler großzügige Bezüge, die weit über dem Durchschnittseinkommen der Bevölkerung liegen. Doch sind diese Gehälter gerechtfertigt? Oder sind sie überzogen und eine unnötige Belastung für den Steuerzahler?

Dieser Artikel geht dieser Frage auf den Grund und analysiert die Höhe der Politikergehälter im Vergleich zu anderen Berufsgruppen, den Arbeitsaufwand sowie die Verantwortung, die mit politischen Ämtern verbunden ist. Abschließend wird ein radikaler Vorschlag zur Kürzung der Gehälter um ca. 70 % gemacht – eine Maßnahme, die immense Einsparungen für den Staat bedeuten und die Politik näher an die Lebensrealität der Bevölkerung heranführen könnte.


Die aktuellen Gehälter österreichischer Politiker

Politiker in Österreich verdienen weit mehr als der Durchschnittsbürger. Die folgende Tabelle zeigt die monatlichen Bruttobezüge einiger wichtiger politischer Ämter im Jahr 2024:

AmtMonatsgehalt (brutto)Jahresgehalt (brutto)
Bundespräsidentca. 25.332 €ca. 304.000 €
Bundeskanzlerca. 23.680 €ca. 284.160 €
Vizekanzlerca. 20.160 €ca. 241.920 €
Ministerca. 18.400 €ca. 220.800 €
Nationalratspräsidentca. 18.400 €ca. 220.800 €
Nationalratsabgeordneterca. 9.700 €ca. 116.400 €

Zum Vergleich: Das Medianbruttoeinkommen (mittleres Einkommen) eines österreichischen Arbeitnehmers beträgt rund 3.200 € pro Monat. Das bedeutet, dass ein durchschnittlicher Nationalratsabgeordneter etwa dreimal so viel verdient wie ein normaler Arbeitnehmer – und ein Bundeskanzler sogar das Siebenfache.

Doch nicht nur die Grundgehälter sind üppig – zusätzlich erhalten Politiker oft Sitzungsgelder, Spesenvergütungen und teils großzügige Pensionsregelungen.


Vergleich mit anderen Berufsgruppen

Um die Angemessenheit der Politikergehälter zu bewerten, lohnt sich ein Blick auf andere Berufe mit hoher Verantwortung:

BerufDurchschnittliches Jahresgehalt
Ärztin/Arztca. 80.000 – 150.000 €
Universitätsprofessorca. 70.000 – 120.000 €
Lehrerca. 40.000 – 70.000 €
Polizistca. 35.000 – 55.000 €
Durchschnittsverdiener (Median)ca. 38.400 €

Auffällig ist: Selbst Berufe mit enormer Verantwortung – wie Ärzte oder Universitätsprofessoren – verdienen meist weniger als ein Nationalratsabgeordneter. Und selbst Spitzenmanager in Unternehmen verdienen oft nicht annähernd so viel wie der Bundespräsident.

Ein weiteres Argument für eine Kürzung: In vielen Ländern mit ähnlich hohem Lebensstandard sind die Politikergehälter niedriger als in Österreich. Zum Beispiel verdient ein deutscher Bundestagsabgeordneter „nur“ ca. 10.500 € monatlich, während die Lebenshaltungskosten in Deutschland vergleichbar sind.


Welche Verantwortung tragen Politiker wirklich?

Befürworter hoher Politikergehälter argumentieren, dass politische Ämter mit hoher Verantwortung verbunden sind. Doch ist diese Verantwortung tatsächlich so groß, dass sie Gehälter in sechsstelliger Höhe rechtfertigt?

Arbeitszeit und Arbeitsbelastung

Politiker haben zweifellos arbeitsreiche Tage mit vielen Sitzungen, Gesprächen und öffentlicher Präsenz. Allerdings:

  • Viele Abgeordnete haben zusätzliche Nebeneinkünfte aus Aufsichtsratsposten oder Unternehmensbeteiligungen. Das zeigt, dass die politische Arbeit oft nicht die einzige oder vorrangige Einkommensquelle ist.
  • Sitzungen des Nationalrats finden nur an wenigen Tagen im Monat statt. Ein „normaler“ Arbeitnehmer muss hingegen 5 Tage pro Woche arbeiten.
  • Minister und hohe Beamte werden von einem großen Apparat an Beratern und Mitarbeitern unterstützt, die ihnen einen Großteil der Detailarbeit abnehmen.

Erfolgskontrolle fehlt

Ein Manager oder Unternehmer wird an seinem Erfolg gemessen – etwa an den Umsätzen oder Gewinnen des Unternehmens. Ein Arzt trägt direkte Verantwortung für das Leben seiner Patienten. Doch bei Politikern?

  • Es gibt keine direkte Erfolgsbewertung. Auch ineffiziente oder schlechte Politiker erhalten weiterhin ihr volles Gehalt.
  • Selbst Skandale oder Fehlentscheidungen haben oft keine finanziellen Konsequenzen für sie.
  • Viele Politiker haben nach ihrer Amtszeit sofort überdurchschnittlich gut bezahlte Anschlussjobs in der Wirtschaft oder in staatsnahen Unternehmen – eine Karriereabsicherung, die normale Arbeitnehmer nicht haben.

Immenses Einsparungspotenzial durch Gehaltskürzungen

Angesichts der enormen Gehälter stellt sich die Frage: Wie viel könnte Österreich einsparen, wenn die Politikergehälter drastisch gekürzt würden?

Angenommen, man reduziert alle Politikergehälter um 70 %, ergäbe sich folgendes Bild:

AmtNeues Monatsgehalt (brutto)Neue jährliche Ersparnis
Bundespräsident7.600 €ca. 212.800 €
Bundeskanzler7.100 €ca. 198.900 €
Vizekanzler6.000 €ca. 169.344 €
Minister5.500 €ca. 154.560 €
Nationalratsabgeordneter2.900 €ca. 81.480 €

Allein durch diese Kürzungen könnten jährlich mehrere Millionen Euro eingespart werden, die in Bildung, Gesundheitswesen oder soziale Projekte investiert werden könnten.


Gegenargumente und deren Widerlegung

„Dann gehen nur noch inkompetente Leute in die Politik!“

Ein oft gehörtes Argument ist, dass bei niedrigeren Gehältern nur noch unfähige oder korrupte Personen in die Politik gehen würden. Doch dieses Argument ist nicht haltbar:

  • Politik sollte Berufung sein, nicht Bereicherung. Wer nur wegen des Geldes in die Politik geht, ist ohnehin fehl am Platz.
  • In vielen Ländern mit niedrigeren Politikergehältern gibt es ebenfalls hochqualifizierte und engagierte Politiker.
  • Die Wirtschaft zahlt oft ohnehin besser als die Politik – wer wirklich nur des Geldes wegen arbeitet, wird sich nicht für eine politische Karriere entscheiden.

„Politiker tragen hohe Verantwortung und müssen gut entlohnt werden!“

Wie bereits gezeigt, tragen viele andere Berufsgruppen mindestens genauso hohe Verantwortung – und verdienen deutlich weniger. Warum sollte ein Minister mehr verdienen als ein Chefarzt oder ein Universitätsprofessor?

„Korruption könnte steigen!“

Ein weiteres Argument ist, dass niedrigere Gehälter Korruption begünstigen könnten. Doch das Gegenteil ist der Fall:

  • Hohe Gehälter haben bisher auch nicht verhindert, dass Politiker in Skandale verwickelt wurden.
  • Eine strenge Kontrolle und Transparenzregeln sind die besten Mittel gegen Korruption – nicht überhöhte Gehälter.

Fazit: Eine Kürzung um 70 % ist notwendig und gerechtfertigt

Die Analyse zeigt: Die Gehälter österreichischer Politiker sind im internationalen Vergleich überhöht und weit entfernt von der Lebensrealität der Bevölkerung. Eine drastische Kürzung um 70 % würde nicht nur Millionen einsparen, sondern auch ein wichtiges Signal setzen: Politik ist Dienst an der Gesellschaft, nicht ein Selbstbedienungsladen.

Es ist höchste Zeit, dass Österreich die Politikergehälter auf ein angemessenes Maß reduziert – zum Wohl des Landes und der Steuerzahler.

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 13. Februar 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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