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10 Jahre Big Brother

10 Jahre Big Brother

2000, das neue Jahrtausend hat gerade erst begonnen, der gute alte Schilling und DM waren noch eine stabile Währung und Terror war vielen noch kein greifbarer Begriff. Das neue Jahrtausend veranlasste auch Endemol Entertainment dazu, im Fernsehen einen Tabubruch durchzuführen und es zu revolutionieren. Big Brother war geboren, und startete am 28. Februar 2000 mit 10 wagemutigen Kandidaten.

10 Kandidaten stellten sich einer 102 Tage andauernden Aufgabe, ihr Leben 24 Stunden vor den Kameras zu verbringen. Sie standen mit den Kameras auf, gingen zur Morgentoilette mit den Kameras (auf der Toilette wurde nicht gefilmt), ließen sich beim duschen, Zähne putzen und beim rasieren der Intimzone filmen. In weiteren Staffeln, ließen sich die Kandidaten auch während des Geschlechtsverkehr filmen.

Warum macht man bei diesen Projekt mit?

Warum stellten sich die Kandidaten dieser Herausforderung, sich rund um die Uhr filmen zu lassen? War es der Anreiz auf den Gewinn von damals 250.000,- DM (umgerechnet: ca. 125.000,- Euro)? Oder war es drang, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren, wie es uns Jahre später Paris Hilton mit unten-ohne Fotos und privater Filmchen machte? Waren die Big Brother Kandidaten die Vorreiter von allen Paris Hilton’s? Den immerhin war ja auch die Show eine Revolution. Während der ersten Staffel, versuchten auch einige der Kandidaten, eine Gesangskarriere zu starten, und wurden so kurzfristig zu kleinen Berühmtheiten. In den folgenden Staffeln stieg natürlich die Bewerberzahl, den einige wollten natürlich auch kurzfristig zu Promis wie Zlatko, Jürgen und Co werden, und gingen dabei wirklich an die Grenzen ihres Verstandes indem sie es sich zu Zweit unter der Bettdecke bequem machten oder danach damit vor den anderen Kandidaten zu prahlen.

Warum sieht man sich dieses Projekt an?

Natürlich waren die Einschaltquoten während der ersten Staffel hoch, da wir alle sehen wollten, was passiert bei Big Brother? Was machen 10 ganz normale Menschen wie wir den ganzen Tag? Immerhin war die erste Staffel von Big Brother was noch nie da gewesenes, und plötzlich wurden unsere Instinkte geweckt und gleichzeitig befriedigt, und wir durften auf einmal durch das  berühmte „Schlüsselloch“ gucken. Wir durften Leuten bei ihren täglichen Tun und Handeln zusehen, und mussten dafür weder ein Fernglas benutzen oder eben durch das wahre Schlüsselloch schauen. Natürlich könnte man jetzt alle die Big Brother schauen als Voyeure bezeichnen, aber der Großteil der Zuseher, wollte und will nicht seine voyeuristische Ader befriedigen, sondern einfach nur sehen, wie andere Menschen den Alltag meistern. Was man auch nicht außer acht lassen darf ist, das seid der zweiten Staffel die Zuschauerzahlen stetig sinken, was höchstwahrscheinlich davon kommt, das sämtliche unserer voyeuristischen Bedürfnisse befriedigt sind.

Kommen und gehen

Die erste Staffel war ein richtiger Erfolg für RTL2 und Endemol, das natürlich auch andere auf diesen Zug aufspringen wollten, und diesen Voyeur Trend folgen wollten. Auf Pro Sieben probierte man es, indem man mehr oder weniger Prominente Personen auf die Alm oder auch in die Burg „sperrte“ und ihnen bei den Themenbedingen Alltagssituationen zusah. Sei es beim Kühe melken, Schweine schlachten oder beim „ins Badewasser pinkeln“, die Kameras waren immer dabei, und hielten jede emotionale Situation der Beteiligten fest. Das Zuschauer Interesse durfte aber nicht hoch genug gewesen sein, den immerhin wurde keines der beiden Konzepte fortgesetzt. Auf anderen Sendern probierte man es mit das Loft, Big Diet, Expedition Robinson, Ich bin ein Star – holt mich hier raus, um nur einige zu nennen. Jedoch wurden außer „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ verschwanden auch alle wieder so schnell, wie sie gekommen sind. Somit bleibt es unerklärlich, warum gerade Big Brother so ein Erfolg ist, jedoch mit immer mehr schwindenden Zuschauern. Ist es somit nur mehr ein Zeitsache, bis auch Big Brother mangels Zuseher abgesetzt wird?

Big Brother 2.0

Natürlich hat sich der Big Brother Lebensstil mittlerweile von den klassischen Medien entfernt, und wechselte ins Internet. Dank Twitter, MySpace, Facebook und Co, sind wir alle (die daran teilnehmen) zu einer riesen großen Big Brother Gemeinde geworden. Wir bloggen und zwitschern was wir gerade machen oder gemacht haben, und machen dazu noch Bilder und Videos. Wir alle wurden somit zu großen New-Media Darstellern und einige wollen auch zu Berühmtheiten werden, wie es uns bereits einige dieser Darsteller vorgeführt haben. Sei es um seinen selbst komponierten Song via YouTube zu promoten oder Bilder mit Promis via Twitter und Co zu posten. Somit wurde das Schlüsselloch gucken reloaded und schaffte den Sprung von den klassischen Medien in die neue virtuelle Welt geschafft.

Als greift euer Mobiltelefon, macht ein Video oder Foto
und postet es auf Twitter, Facebook oder MySpace! Viel Vergnügen!

Daniel

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