Freiheit predigen, Unterwerfung leben – Österreichs paradoxe Liebe zur Kirche
Wir fordern Freiheit, doch ordnen uns freiwillig einer jahrhundertealten Diktatur unter – der römisch-katholischen Kirche. Eine Institution, die Erlösung gegen Geld verkauft, Kinder indoktriniert und Schuld als Kontrollinstrument nutzt. Wer wirklich frei sein will, muss auch diese heilige Fassade hinterfragen – und durchbrechen.
Veröffentlicht: 16/04/25
Verfasst von:Daniel

Wir leben in einer Welt, die sich nach Freiheit sehnt. Nach Unabhängigkeit. Nach Selbstbestimmung.
Wir pochen auf das Recht, unser eigenes Leben zu gestalten. Auf freie Meinungsäußerung, freie Religionswahl, freie Liebe, freie Berufswahl. Und dennoch: Ein nicht zu vernachlässigender Teil der Österreicherinnen und Österreicher unterwirft sich einer der ältesten, autoritärsten und manipulierendsten Institutionen der Weltgeschichte – der römisch-katholischen Kirche.

Ein Verein, der sich selbst als moralische Instanz aufspielt, dabei aber seit Jahrhunderten nichts anderes ist als ein autoritärer Machtapparat mit fragwürdiger Vergangenheit und noch fragwürdigerer Gegenwart. Eine Organisation, die mit Heiligenschein glänzt und gleichzeitig Doppelmoral, Unterdrückung und Kontrolle praktiziert. Ein Apparat, der bis heute – trotz zahlloser Skandale – noch immer von vielen mit devoter Ehrfurcht behandelt wird.

Die sanfte Diktatur im Namen des Kreuzes

Was ist die römisch-katholische Kirche, wenn man ihr ganz nüchtern den Mantel der „Heiligkeit“ abnimmt? Sie ist eine der ältesten, hierarchisch straff geführten Organisationen der Welt. Ohne demokratische Strukturen. Ohne Transparenz. Ohne Mitbestimmung. Dafür mit einem klaren Ziel: Kontrolle.

Sie entscheidet, wer lieben darf. Sie bestimmt, was „Sünde“ ist. Sie urteilt über das Leben nach dem Tod und verkauft Erlösung wie ein Abo-Modell – mit monatlichem Kirchenbeitrag versteht sich. In welchem anderen Verein muss man zahlen, um zu einer angeblichen „Gemeinschaft“ zu gehören, die einem ständig Schuld einredet?

Man stelle sich vor: Ein Konzern, der seine Mitglieder mit Angst in der Kindheit fesselt, der ihnen droht mit Hölle, Schuld, Verdammnis – und sich dann als Retter aufspielt. Willkommen bei der römisch-katholischen Kirche – der größten spirituellen Erpressungsmaschine Europas.

Die Kirche als Sektenkritiker – ein schlechter Witz

Besonders zynisch wird es, wenn ausgerechnet diese Kirche sich öffentlich gegen „Sekten“ stellt. Sie warnt vor gefährlichen Gruppen, die psychische Abhängigkeiten erzeugen, Geld verlangen, Kontrolle ausüben. Und man fragt sich: Reden sie gerade von sich selbst?

Denn wenn es einen Masterplan zur psychischen Knechtschaft gibt, dann stammt er wohl aus dem Vatikan. Schon im Kindesalter werden Menschen mit Taufe, Kommunion und Firmung „markiert“, eingebunden, systematisch indoktriniert. Die Bibel, das angebliche „heilige Buch“, wird nicht als literarisches Zeitdokument betrachtet, sondern als gottgegebenes Gesetz – und wehe, man zweifelt daran.

Und das alles funktioniert nur deshalb so gut, weil es unter dem Deckmantel der Tradition steht. „Das war schon immer so“ – der wohl gefährlichste Satz, den es gibt.

Kinder sind das Ziel – nicht die Erlösung

Wenn man ehrlich ist, geht es der Kirche schon lange nicht mehr um „Erlösung“. Es geht um Macht. Um Einfluss. Und vor allem: Um Kinder. Um die nächste Generation der Gläubigen. Denn nur wer früh genug in das Gedankengebäude eingebunden wird, bleibt später treu.

Warum sonst gibt es eigene katholische Kindergärten, Schulen, Kinderbibelwochen? Warum werden Kinder mit Bildern von einem blutüberströmten Jesus am Kreuz konfrontiert, bevor sie auch nur ein eigenes Weltbild entwickeln konnten?

Die Kirche weiß: Wer das Kind hat, hat den Erwachsenen. Wer früh genug Schuld und Angst sät, wird später ernten. Und diese Ernte heißt: Kontrolle. Gefolgschaft. Geld.

2000 Jahre Manipulation mit Heiligenschein

Trotz Missbrauchsskandalen, trotz Frauenverachtung, trotz Homophobie, trotz systematischer Vertuschung von Gewaltverbrechen – viele Menschen glauben bis heute, dass das „Unternehmen Kirche“ Erlösung bietet. Gegen Geld. Gegen Unterwerfung. Gegen das blinde Akzeptieren einer Ideologie, die in weiten Teilen mehr mit Mittelalter als mit Moderne zu tun hat.

Und während wir in so vielen Lebensbereichen auf Individualität, Selbstbestimmung und Autonomie pochen, lassen wir uns hier immer noch kollektiv knechten. Die einen aus Tradition, die anderen aus Angst, manche aus bloßer Bequemlichkeit.

Aber wie lange noch?

Ein freier Staat braucht freie Köpfe

Freiheit ist kein Lippenbekenntnis. Sie beginnt im Kopf. Und endet dort, wo wir Machtstrukturen nicht mehr hinterfragen. Wer ernsthaft von Freiheit spricht, der muss auch die Institutionen kritisch betrachten, die seit Jahrhunderten davon leben, dass Menschen sich klein fühlen, schuldig, sündig. Und wer heute noch glaubt, dass diese Kirche für Gerechtigkeit, Nächstenliebe oder Erlösung steht, der hat entweder lange nicht mehr hingeschaut – oder will es einfach nicht sehen.

Es ist Zeit, die heiligen Fassaden zu hinterfragen. Zeit, den Heiligenschein zu lüften. Und Zeit, sich von einem Apparat zu emanzipieren, der nicht erlöst – sondern unterwirft.

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

verfasst von: <a href="https://offen-gesprochen.at/author/og_admin" target="_self">Daniel</a>

verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 16. April 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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