Warum es doch was bringt, wenn wir was tun
Norwegen zeigt, wie Klimaschutz funktioniert – mit Anreizen und klarem Ziel. Österreich hingegen baut sich mit falschen Entscheidungen eine unsichtbare Mauer an der Grenze. Doch Veränderung beginnt bei dir. Jeder Schritt zählt. Wer handelt, durchbricht diese Mauer – auch wenn die Politik lieber rückwärts fährt.
Veröffentlicht: 09/04/25
Verfasst von:Daniel

Auch wenn Orban drauf pfeift

Manchmal wirkt es, als würden wir in Österreich gegen Windmühlen kämpfen, wenn’s um Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht. Während hierzulande mühsam an Lösungen gearbeitet wird, schert sich ein gewisser Viktor Orban in Ungarn herzlich wenig um den Klimawandel. Er zweifelt ihn entweder öffentlich an oder tut zumindest alles, um ihn politisch zu ignorieren. Und ja, das macht wütend. Denn warum sollten wir verzichten, wenn andere einfach so weitermachen wie bisher?

Die Antwort ist: Weil’s trotzdem was bringt. Und zwar mehr, als du vielleicht denkst.

Jede:r kann was bewegen

Du musst nicht gleich dein Auto verkaufen, ein Tiny House bauen und dich nur noch von selbst angebauten Sprossen ernähren. Es geht um Verhalten ändern, nicht um Selbstkasteiung. Schon wenn du nicht mehr jeden Tag mit dem Auto zum Supermarkt fährst, sondern einmal oder zweimal die Woche gezielter einkaufst, hast du etwas bewirkt. Wenn du auf Regionales statt auf Flugmango setzt. Wenn du dir bei Kleidung, Elektronik oder Urlaubsflügen zweimal überlegst: Brauch ich das wirklich?

Das klingt banal. Ist es auch. Aber genau das ist der Punkt. Denn wenn viele kleine Dinge tun, entsteht daraus ein großer Hebel. Die Politik mag gerne so tun, als ginge nichts weiter – aber auf gesellschaftlicher Ebene tut sich viel, wenn wir’s tun.

Klimaschutz ist kein Wettbewerb, sondern Verantwortung

Und ja, wir wissen: Ein einzelnes Land wie Österreich wird den Klimawandel nicht stoppen. Aber wir sind auch nicht allein. Es gibt zig Länder, Städte, Gemeinden und Millionen Menschen, die an einem Strang ziehen. Und jeder Fortschritt, jedes neue Vorbild, jeder nachhaltige Schritt zählt.

Wir sollten uns dabei nicht ständig vergleichen mit jenen, die gar nichts tun – sondern mit uns selbst und dem, was wir besser machen könnten. Nur weil Viktor Orban im SUV in die Diktatur düst, heißt das nicht, dass wir ihn überholen müssen, um besser zu sein. Es reicht schon, wenn wir nicht denselben Abgrund ansteuern.

Brüssel braucht Eier – sonst bleibt Orban ewig Orban

Und was Orban betrifft: Irgendwann reicht’s. Wer sich derart offen gegen europäische Werte, gegen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und gegen den Klimaschutz stellt, gehört nicht mehr mit Budget-Milliarden belohnt. Die EU ist keine Selbsthilfegruppe für autoritäre Machos, sondern eine Wertegemeinschaft. Wer da nicht mitspielen will, soll auch nicht mitkassieren.

Es wird Zeit, dass Brüssel nicht nur Empfehlungen schreibt, sondern auch Konsequenzen zieht. Budgetkürzungen. Förderstopps. Und wenn’s sein muss: Rauswurf. Denn wer absichtlich auf Kosten aller handelt, darf nicht länger Teil des Spiels sein.

Es geht auch anders – und leider auch schlechter

Ein Blick nach Norwegen zeigt, was möglich ist, wenn man wirklich will. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, dass ab Ende 2025 alle Neuwagenanmeldungen elektrisch sind – und ist dem Ziel schon heute näher, als viele Länder es je sein werden: Bereits im Februar 2025 waren über 95 % der neu zugelassenen Autos reine Elektrofahrzeuge. Warum das so gut funktioniert? Weil es Anreize gibt: Steuererleichterungen, günstige Parktarife, 50 % Nachlass auf die Straßenmaut. Wer umsteigt, wird belohnt – nicht bestraft.

Und dann kommt Österreich. Mit 1. April 2025 (kein Scherz, leider) wurde die motorbezogene Versicherungssteuer für E-Autos eingeführt, teils sogar über die Sätze von Verbrennern hinaus. Willkommen zurück in der Steinzeit. Die Regierung setzt lieber auf kurzfristigen Schuldenabbau als auf langfristigen Klimaschutz. Dabei gäbe es andere Wege, das Budget zu sanieren: Eine Reichensteuer etwa, oder das Stopfen der Schlupflöcher, mit denen Konzerne via Finanztricks über Irland, Malta & Co. ihre Steuerlast drücken. Damit ließen sich Milliarden einsparen – und zwar sozial verträglich. Aber klar: Den Porschefahrer entlasten, den Klimaretter belasten. Das ist leider „österreichische Realpolitik“ 2025.

Fazit: Wir sind nicht machtlos – auch wenn’s oft so wirkt!

Klimaschutz beginnt nicht bei Orban und endet nicht bei Brüssel. Er beginnt bei dir. Bei uns. Im Alltag. Und ja – es bringt was. Vielleicht nicht sofort, vielleicht nicht sichtbar auf den ersten Blick. Aber es bringt was. Fürs Klima. Für die Zukunft. Und auch dafür, dass man sich selbst noch in den Spiegel schauen kann.

Norwegen zeigt, wie schnell Veränderung geht, wenn man die richtigen Anreize setzt. In Österreich dagegen setzen wir gerade wieder ein fatales Zeichen: Wer sich für E-Mobilität entscheidet, zahlt künftig drauf – während Reiche und Konzerne weiter ihre Schlupflöcher nutzen dürfen. Das ist nicht nur klimafeindlich, sondern auch sozial ungerecht.

Und ganz ehrlich: Wenn wir warten, bis alle mitmachen – inklusive Orban und unserer eigenen Regierung – passiert gar nichts. Wenn du mitmachst, passiert immerhin etwas. Und das ist verdammt viel besser als nichts.

Daniel

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

verfasst von: <a href="https://offen-gesprochen.at/author/og_admin" target="_self">Daniel</a>

verfasst von: Daniel

veröffentlicht am: 9. April 2025

Daniel, ein 80er-Jahrgang mit 90er-Jahre-Vibes aus dem Burgenland, hatte schon als Kind mehr Ideen, als die Tapeten Platz boten. Technologie fand er cooler als jedes Tamagotchi. Sein Plan: Die Welt ein bisschen bunter machen und dabei nicht auf zu viele Regeln achten.

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